Dienstag, 7. April 2009

April, April ...

Die Überschrift soll sich nicht auf den April Scherz beziehen, aber ich habe mal wieder in meinen kleine feine Filmsammlung geschaut und da auch 2 Titel davon gerade beim VERZAUBERT Filmfest liefen, dachte ich ich schreibe mal über diese.

Vorallem die niederländische Produktion "Alles is liefde" hat es mir angetan, nachdem eine sehr gute Freundin aus dem selbigen Land mir diesen sehr ans Herz gelegt hat. Ein klare Empfehlung von mir 8-)

Aber auch die andern beiden Filme haben ihren Reiz. Viel Spass beim schmunzeln, kuscheln und genießen.

3-Day Weekend (USA 2008)

Das Get-together des schwulen Paares Simon und Jason mit ihrem „alten“ Freund Cooper und seinem jeweiligen (stets jungen) Lover hat Tradition: Alljährlich gönnen sie sich ein Wochenende fernab der Großstadt und vom Alltagsstress in einer abgelegenen Edel-Berghütte, Whirlpool inklusive. Doch jede noch so verträumte Landschaft und luxuriöse Ausstattung verlieren irgendwann ihren Reiz. Also wird das Motto „Jeder muss einen Single mitbringen!“ ausgegeben, und alle vier laden jeweils einen weiteren, nicht verbandelten Gast ein.

So kommen denn ein muskulös-rattiger College-Kumpel, ein Nackt-Yoga-Lehrer, ein verklemmter junger Arbeitskollege und ein Luxus-Callboy zum Quartett hinzu – und mischen die Bergidylle und die Gastgeber-Paare bald kräftig auf.





Regisseur Rob Williams (LONG-TERM RELATIONSHIP, BACK SOON) bleibt sich auch in seinem dritten Film treu und nimmt in dieser sexy Hommage an Klassiker wie THE BOYS IN THE BAND und LOVE! VALOUR! COMPASSION! das schwule Paar(ungs)verhalten unter seine ganz eigene Lupe – mit Witz und kritischer Ironie, aber auch mit Herzblut und ernst-anrührenden Untertönen.

Alles Is Liefde (Niederlande 2007)

Mit der Liebe verhält es sich wie mit jedem Mythos: Man muss daran glauben!

Das gilt unter anderem für den bis über beide Ohren verknallten Viktor, der seinen Freund endlich heiraten möchte. Kees aber kneift und verbringt die Wochenenden lieber im Wald beim „Live Action Role Playing“. Wird er seine Zweifel überwinden?

Oder Dennis: Der hat’s verpatzt und seine Frau sich von ihm scheiden lassen. Kann er Klaasje zurückgewinnen?

Kiki wiederum träumt immer noch vom Märchenprinzen. Wann wird sie endlich aufwachen und den echten Supermann bemerken, der es längst auf sie abgesehen hat?




LOVE IS ALL, in den Niederlanden die erfolgreichste einheimische Produktion des letzten Jahrzehnts, erobert unsere Herzen in der Tradition der britischen Romantic-Comedy "TATSÄCHLICH … LIEBE", ist aber irgendwie, nun ja, niederländischer. Das heißt in diesem Fall deutlich witziger, smarter und vor allem derber als sein Vorbild.

So entführt uns die erfrischende Filmperle nach Amsterdam, dessen urige Gassen und Grachten ohnehin den perfekten Hintergrund für jede Romanze bilden, und begeistert uns mit einem hinreißenden Cast (unter anderen Carice van Houten) und Soundtrack. Und das Ende vom Lied? Liebe ist alles – LOVE IS ALL.

Homo Father (Polen 2005)

Robert und Gabriel sind schon länger ein Paar, sie wohnen zusammen und vollziehen die traditionelle Rollenteilung in ihrer Partnerschaft. Robert geht arbeiten und Gabriel (Gabi) bleibt zuhause, schmiert seinem Gatten die Brote, kümmert sich um das Wohnambiente und macht Aerobic vor dem Fernseher. Es wird sich viel gestritten, ebenso schnell auch wieder versöhnt, gemeinsam gebadet und sich gegenseitig den Rücken eingeseift. Fast wie in einer "normalen" Beziehung also.

Als jedoch Natalie, mit der Gabriel vor Jahren einen One-Night-Stand hatte, unvermittelt vor der Tür steht und ihrer kleinen Tochter ihren verduzten Vater vorstellt, um sich kurz darauf zu verkrümeln, um im Westen ihr Glück zu suchen, kommt das "geregelte" Leben von Robert und Gabriel ganz schön ins Trudeln. Als Robert dann auch noch seinen Job kündigt, da er sowohl von seinem Chef als auch von der Sekretärin heftig angemacht wurde, flippt er zuhause aus und schlägt Gabriel. Dieser flüchtet zu seiner Mutter....





Allein ein Film aus Polen, der sich mit dem Thema Homosexualität positiv auseinandersetzt, hat Seltenheitswert. Natürlich ist er low-budget und das merkt man dem Film auch an. Doch vielleicht sollte man auch andere Maßstäbe anzusetzen, als z.B. bei einer Hollywood-Produktion. Interessant ist, dass sowohl Regisseur als auch Darsteller nach eigenen Angaben nicht homosexuell sind. Dass so manches Klischee aufgetreten ist, muss einen diesbezüglich kaum wundern. So stellen sich Heteros wohl das schwule Alltagsleben vor.

"Homo Father" ist sicherlich kein perfekter Film, aber ein wichtiger für Polen und ein Anfang.