Dienstag, 7. April 2009

Homo Father (Polen 2005)

Robert und Gabriel sind schon länger ein Paar, sie wohnen zusammen und vollziehen die traditionelle Rollenteilung in ihrer Partnerschaft. Robert geht arbeiten und Gabriel (Gabi) bleibt zuhause, schmiert seinem Gatten die Brote, kümmert sich um das Wohnambiente und macht Aerobic vor dem Fernseher. Es wird sich viel gestritten, ebenso schnell auch wieder versöhnt, gemeinsam gebadet und sich gegenseitig den Rücken eingeseift. Fast wie in einer "normalen" Beziehung also.

Als jedoch Natalie, mit der Gabriel vor Jahren einen One-Night-Stand hatte, unvermittelt vor der Tür steht und ihrer kleinen Tochter ihren verduzten Vater vorstellt, um sich kurz darauf zu verkrümeln, um im Westen ihr Glück zu suchen, kommt das "geregelte" Leben von Robert und Gabriel ganz schön ins Trudeln. Als Robert dann auch noch seinen Job kündigt, da er sowohl von seinem Chef als auch von der Sekretärin heftig angemacht wurde, flippt er zuhause aus und schlägt Gabriel. Dieser flüchtet zu seiner Mutter....





Allein ein Film aus Polen, der sich mit dem Thema Homosexualität positiv auseinandersetzt, hat Seltenheitswert. Natürlich ist er low-budget und das merkt man dem Film auch an. Doch vielleicht sollte man auch andere Maßstäbe anzusetzen, als z.B. bei einer Hollywood-Produktion. Interessant ist, dass sowohl Regisseur als auch Darsteller nach eigenen Angaben nicht homosexuell sind. Dass so manches Klischee aufgetreten ist, muss einen diesbezüglich kaum wundern. So stellen sich Heteros wohl das schwule Alltagsleben vor.

"Homo Father" ist sicherlich kein perfekter Film, aber ein wichtiger für Polen und ein Anfang.

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