Sonntag, 20. April 2008

Breakfast With Scot (Kanada 2007)


Was tun, wenn unerwartet ein Waisenjunge vor der Tür eines perfekt angepassten Schwulenpaares steht und dessen Leben völlig auf den Kopf stellt? Ex-Hockeyspieler und Sportmoderator Ed und sein Partner Sam, ein erfolgreicher Unternehmensanwalt, leben seit vier Jahren zusammen und legen Wert darauf, Beruf und Privatleben strikt getrennt zu halten. Ein Kind war definitiv nie geplant. Schon gar nicht eines wie der 11-jährige Scot, um den sich Ed nach dem Tod von dessen Mutter vorläufig kümmern soll. Der Junge hat nämlich eine singende Haarbürste, einen rosa Gürtel und Söckchen mit Spitzensaum im Gepäck und steht auf Musicals!
Die Bemühungen der unfreiwilligen Väter, Scot seine parfümierten Handcremes und pastellfarbenen Schals auszureden und stattdessen seine Begeisterung für Eishockey zu wecken, entpuppen sich schnell als Versuch, das eigene Unwohlsein angesichts „zu schriller“ Selbstdarstellung zu verdrängen. Wer ist hier ehrlicher mit sich selbst – der kleine Scot, der sich seines Andersseins keineswegs schämt oder zwei erwachsene schwule Männer, die sich nur hinter der Fassade eines konservativen Männerbildes sicher fühlen? Eine ganze Armada namhafter kanadischer Schauspieler bevölkert BREAKFAST WITH SCOT, aber Star der Show ist Noah Bernett als Scot, der mit großen Augen zuschaut, wie seine neuen Pflegeeltern versuchen, den Erwartungen ihres Umfelds zu entsprechen.



Dieser Film hat mein Herz im Sturm erobert. Es ist schon erschreckend, wie man sich anpasst in einer Gesellschaft, die sich eigentlich doch recht aufgeklärt gibt. Totzdem hat man Angst man fällt aus dem Rahmen. Und genau hier setzt der Film an. Erst durch den andersartigen Scot merken Ed und Sam wie sehr sie sich an die Heterosexuelle Welt angepasst haben und Scot merkt sehr schnell, das es nicht immer ratsam ist sein anderszusein auszuleben. Beide Parteien lernen voneinander und damit auch deren Umfeld. Das schöne ist das das alles ohne den bösen großen Zeigefinger passiert, sondern auf humorvolle Art und der Zuschauer am Ende des Film das Gefühl hat auch noch etwas gelernt zu haben.

Shelter (USA 2007)


Sonne, Wind und hohe Wellen. Im beschaulichen San Pedro in Kalifornien ist Surfen an der Tagesordnung. Doch für all die durchtrainierten Männerkörper am Strand hat der junge Graffiti-Artist Zach anfangs nur wenig übrig. Vielmehr engagiert er sich als Ersatzvater für den fünfjährigen Sohn seiner unsteten Schwester Jeannie. Um Cody und sich selbst durchzubringen, verdient er in der Imbissbude nebenan sein Geld – das geplante Kunststudium scheint schlicht unerreichbar. Als er jedoch den attraktiven Surfer Shaun kennen lernt, ändert sich alles. Die Männer stürzen sich in eine leidenschaftliche Affäre, und erstmals hat Zach das Gefühl, wirklich verliebt zu sein und verstanden zu werden. Aber ausgerechnet Jeannie will Zachs Coming-out nicht akzeptieren und verunsichert den Bruder mit schweren Vorwürfen …

Damit hebt sich SHELTER von der klassischen Coming-out-Romanze ab und beschert uns – neben einem mitreißenden Cast und lässigem Emo-Rock-Soundtrack – eines der bezauberndsten Happyends des Jahres.



Diese Film gehört zu meinen absoluten Favoriten und ich bin nicht enttäuscht worden. Die Darsteller sind absolut bezaubernd und der Film schafft es mit intensiven Bildern den Gefühlskonflikt zwischen Vater- und Liebesgefühlen, zwischen Verantwortung und Karriere darzustellen.

Bangkok Love Story (Thailand 2007)


Liebe über den Dächern von Bangkok: Der Einzelgänger Cloud ist ein Auftragskiller mit Arbeitsethos: Er tötet nur echte „Bad Guys“ gegen Geld – diese allerdings umso präziser. Als er feststellt, dass sein nächstes Opfer, ein junger Anwalt mit Spitznamen Stone, in Wahrheit ein Polizeiinformant ist, wendet er sich gegen seine Bosse und verhilft Stone bei einer Schießerei zur Flucht. Dabei wird er selbst angeschossen.


Fürsorglich pflegt der Gerettete den muskulösen Cloud in dessen Versteck auf einer der vielen Dachterrassen der schwülen Metropole Bangkok. Bald baut sich zwischen den beiden eine heftige erotische Spannung auf – und Outlaw Cloud ist nicht nur mit finsteren Typen (u. a. ONG-BAK-Bösewicht Suchao Pongwilai), sondern auch mit seinen eigenen verwirrenden Gefühlen konfrontiert …



Von diesem Film weiß ich noch nicht so recht was ich halten soll. Er ist nicht schlecht, aber auch nicht gut (jedenfalls nicht nach einmal anschauen). Er fängt sehr Actionreich an (20 Minuten), geht dann in eine Love Story a la Brokeback Mountain über (50 Minuten), geht dann wieder in Action über (15 Minuten) und dann gibt es nur ein Teilweises Happy End (der Rest von 15 Minuten).
Man sitz im Kinosessel ist von der ersten Actionminuten wie gefesselt und wird dann in eine Love Story versetzt die nicht so recht passen will. Mir kam es wie ein großer Break vor. Die Geschichte ist gut erzählt, hat tolle Aufnahmen und eine grandiose Musik, aber es will irgendwie nicht passen. Vielleicht muss man den Film aber auch nur auf sich richtig wirken lassen, dann scheint es bei mir allerdings nicht richtig funktioniert zu haben.

East Side Story (USA 2006)


Er ist schwul und er ist extrem sexy. Diegos Chancen in der Homoszene L.A.s wären sicher nicht die schlechtesten. Stattdessen plagt er sich tagein tagaus im Restaurant „Tio Pepe“ seiner Oma ab. In dem mexikanisch geprägten Vorort regiert eben der Machismo – und so hält Diego seine Affäre mit dem Immobilienmakler Pablo lieber geheim. Vermutlich würde sich daran niemals etwas ändern, tauchten da nicht urplötzlich seine schrille, affektierte Tante Bianca sowie das schwule Paar Wesley und Jonathan in der Nachbarschaft auf.
Nun überschlagen sich die Ereignisse: Bianca treibt es mit Pablo (der immer noch darauf beharrt, „Pussy“ zu mögen), Diego treibt es mit dem Nachbarn Wesley – und Jonathan, Wesleys verschmähter Liebhaber, treibt alle in den Wahnsinn mit seiner zickigen Boshaftigkeit. Ferner werden in dieser bisweilen geradezu almodóvaresken, aber niemals albernen Comedy einige der skurrilsten Blowjobs der Filmgeschichte aufgetischt.
Ob ethnische Vorurteile oder Schwulenklischees, hier kriegt alles sein Fett ab, selbst die Latino-Kultur wird schamlos aufs Korn genommen. EAST SIDE STORY ist eine feurige Enchilada voller knackiger Männer, köstlicher Gags und mit viel Biss. ¡Buen apetito!



Dem ist von meiner Seiter nichts mehr hinzuzufügen. Ein Film der wirklich Spass macht, manchmal richtig übertreibt, dabei aber den Charakteren immer genügend Raum gibt um doch richtig zu wirken und ihr Denken und Handeln nachzuvollziehen.

Back Soon (USA 2007)


Geister der Vergangenheit: Nur noch die Tattoos auf Gils (Matthew Montgomery) muskulösem Körper künden von seiner bewegten Jugend als Drogendealer und Sträfling, die er völlig hinter sich gelassen hat. Auf merkwürdige Weise fühlt er sich nun von einem zum Verkauf stehenden Haus angezogen – und vom bisherigen Eigentümer, dem süßen, jungen Schauspieler Logan (Windham Beacham). Dieser steht noch stark im Bann eines tragischen Ereignisses, dem Unfalltod seiner Frau. Bald ist Gil der neue Hauseigentümer – und der einzige Mensch, den der in seiner Trauer verschlossene Logan an sich heranlässt. Bislang waren beide stockhetero, doch bald müssen sie feststellen, dass ihre Gefühle weit über eine Männerfreundschaft hinausgehen.

Schön, dass das Team von LONG-TERM RELATIONSHIP mit BACK SOON so schnell wieder zurück ist – samt seinem Dream Couple Matthew Montgomery und Windham Beacham, die dieses Liebesdrama auf wirklich außergewöhnliche Weise wieder vereint!



Nach 83 Minuten Laufzeit ist man wie VERZAUBERT aus dem Kino gekommen und fragt sich was man da gerade gesehen hat. Mit leisen Tönen wird hier die Geschichte von zwei Männern sehr behutsam und einfühlsam erzählt, die Ihre Vergangenheit hinter sich lassen und einen "gemeinsamen" Neuanfang wagen. Ohne zuviel verraten zu wollen, aber die verstorbene Ehefrau spielt eine wichtige und entscheidene Rolle in dem ganzen Geschehen und die beiden Hauptdarsteller sind wirklich ein Dream Couple. Die Chemie stimmt einfach zwischen Matthew und Windham und es macht Spass den beiden bei Ihrem Zusammenfinden zu zuschauen. Sehr Empfehlenswert.

NACHTRAG: Habe ihn mittlerweile zum zweiten mal gesehen und er hat mich noch vielmehr berührt als beim ersten Mal. Ich habe auch Stellen im Film neu entdeckt, die mir vorher gar nicht so aufgefallen oder bewußt geworden sind...

2 Minutes Later (USA 2007)


Können eine Lesbe und ein Schwuler zusammen Morde aufklären? Und ob! Es ist eine spannend-freche Thrillerkomödie um ein ganz besonderes Detektivduo. Der zurückhaltende Michael schlüpft in die Rolle seines verschwundenen Zwillingsbruders Kyle (in beiden Rollen: Michael Molina), um zusammen mit der schlagfertigen, ultracoolen lesbischen Privatdetektivin Abigail (im hautengen Coktailkleid auf Highheels mit der Knarre im Anschlag: Jessica Graham) das Schicksal des zwei Minuten älteren Bruders, eines berühmt-berüchtigten Erotikfotografen, aufzuklären.

Der Film hat sicher seine Momente, aber er hinterläßt bei mir nach 74 Minuten Laufzeit nicht unbedingt das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Die Hauptdarsteller meistern Ihre Sache hervoragend, vorallem die sexy Jessica Graham, die immer wieder im Cocktailkleid, Highheels und der geladenen Waffe in der Hand über die Leinwand rennt um Michael Molina in einer gefährlichen Situation beizustehen. Der Thrillerplot wird am Ende zufriedenstellend aufgelöst, aber offenbart leider nix wirklich neues. Für einen gemütlichen DVD- oder Fernsehabend ohne viel Nachdenken sicher bestens geeignet, aber fürs Kino leider nur unterer Durchschnitt.

Sonntag, 6. April 2008

Lebenszeichen

So, nachdem die Osterfeiertage überstanden sind, wollte ich mich für heute nur kurz zurückmelden.

Eigentlich wollten Isa und ich schon wesentlich weiter sein mit unserem Projekt. Wie das aber meistens so ist, kommt manchmal einfach was dazwischen, was dann auch vorrang hat. Wie gesagt, das alles findet in unserer Freizeit statt und macht die Sache daher etwas kompliziert.

Heute habe ich mich mit Marc getroffen, der von Beruf Spieledesigner ist und mir mit einer Softwareapplication namens "CMS" weiterhelfen will.
Diese macht es möglich unkompliziert Internetseiten zu erstellen und beinhaltet unter anderem ein Forum, für intere und externe Leser. Für die Kommunikation via Web sehr wichtig, da wir es einfach zeitlich nicht schaffen werden uns regelmäßig unter vier Augen zu treffen...
Wichtig hierbei auch die Zugriffsbeschränkung. Schließlich dürfen ja nicht alle Surfer alles lesen.

Im Laufe der Woche werde ich dann näher auf die Ideensammlung eingehen und was wir bis jetzt alles ausgearbeitet haben.