Sonntag, 26. Oktober 2008

Rules Of Attraction (USA 2002)


Hätte Kubrick AMERICAN PIE verfilmt, dann wäre RULES OF ATTRACTION seiner Vision wohl am nächsten gekommen: Sean (James Van Der Beek), ein misanthropischer Kokser, für den das Leben aus Ficks und Manipulation besteht, Paul (Ian Somerhalder), ein schwuler Zyniker, der sich immer in die falschen Jungs verknallt, und die zerbrechliche Lauren (Shannyn Sossamon), die als Jungfrau meint sich taff geben zu müssen, um zu überleben. Als die drei durch eine Reihe von Zufällen aufeinanderprallen, ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten für sexuelle Misskommunikation, Drogenkonsum und Gefühlschaos von erheblichem Ausmaß.




Die Studenten des renommierten Camden Colleges, Kaderschmiede der Wohlbetuchten im pittoresken Nordosten der USA, leben nur nach einer Devise: Regeln gibt es keine. In weiteren Paraderollen Faye Dunaway und Swoosie Kurtz als pillenpoppende Mamas – genauso high wie ihre Söhne.







Der bankrotten Moral amerikanischer Bourgeoisie einen in pechschwarzer Satiretinte getauchten Spiegel vorzuhalten war schon immer Brett Easton Ellis erklärtes Ziel. Mit RULES OF ATTRACTION kredenzt uns der Kultautor nach AMERICAN PSYCHO und LESS THAN ZERO ein weiteres Giftpraliné, das die Kritik in den USA wie selten zuvor polarisierte. Regisseur Roger Avary erkannte: Was Kids in den 80ern des letzten Jahrhunderts bewegte, ist auch heute noch aktuell: Die Sprengung moralischer und sexueller Fesseln.






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