Der zehnte Spielfilm des offen schwulen Fotografen und Filmemachers Gus Van Sant, der ebenso verdient wie überraschend die Goldene Palme in Cannes gewann, legt es auf hitzige Diskussionen an.
Zunächst folgt er scheinbar planlos einer handvoll attraktiver Jugendlicher, allesamt dargestellt von Laien aus der Umgebung von Portland, durch einen ganz normalen Highschool-Tag. Nach etwa zwanzig Minuten zeigt er fast beiläufig zwei Jungs, die in Combat-Outfit und bis an die Zähne bewaffnet die Schule betreten. In diesem Moment wird klar: Dies ist ein Film über ein Schulmassaker, wie es 1999 in Littleton stattfand. Die Flashbacks und Perspektivenwechsel, die Van Sant nun Schlag auf Schlag folgen lässt, laden bereits gesehene, zuvor unverfängliche Szenen wie mit Starkstrom auf.
Die unerträgliche Spannung kann sich letztendlich nur in nackter Raserei entladen.
Antworten nach dem Warum verweigert Van Sant. Dafür listet er all die Lieblingsspekulationen der Boulevardpresse über die Motive der Täter auf und entwertet sie damit gekonnt.
Die Jungs spielen Videogames, mögen Hitler, ballern gern rum und sind – Gipfel des Affronts – womöglich auch noch schwul.
ELEPHANT wütet wie durch einen Porzellanladen und überrollt uns mit seiner verzweifelten Poesie.
3 Kommentare:
hmmm.. interessanter ansatz.. meine prüfung jetzt geht praktischer weise auch über das massaker in columbine.. zufälle gibts.. aber ich glaub, den film muss ich daher mal ganz oben auf die must-guck-liste setzen..
dieser hier ist vielleicht nichts um aus den winterdepressionen rauzukommen! aber er regt zum nachdenken an ;-)
ja, das sieht auch nicht nach so einem film aus.. aber nachdenken mag ich ja immer.. auch wenn man das bei meinem verhalten zeitweise sicher nicht glauben mag.. ;-)
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