Sonntag, 14. September 2008

Combat (Belgien 2006)


Zwei Männer unternehmen einen nicht ganz gewöhnlichen Ausflug aufs Land. Während der langen Autofahrt treffen sich ihre Blicke – kurz, scheu, verheißungsvoll. Aus dem Off hören wir eine Geschichte: „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich Kostia zum ersten Mal traf. Ich habe ihn nie als einen Jungen betrachtet, den ich in meine Arme schließen könnte … bis zu jenem Sommer.“

In der zunehmend intimeren Beziehung der beiden Männer stehen Worte nicht im Vordergrund: Sie leben ihren Wunsch nach Nähe im Kampf aus. Schweigend gehen sie durch den Wald, Spannung baut sich auf, plötzlich eine Attacke, Widerstand, Schmerz, Lust, Kapitulation, erlösende Erschöpfung und endlich … Zärtlichkeit.

Angst vor dem eigenen Begehren? Körperliche Liebe als Zweikampf? Austeilen und Einstecken im Prozess einer erotischen Synthese? – Patrick Carpentiers sinnliche Reflektion des Ringens um Intimität und Nähe und (Selbst)Beherrschung überrascht und verführt, nicht zuletzt dank seiner stilvollen Bilder, und erhielt 2006 den Teddy Jury Award für „herausragende künstlerische Qualität und die ehrliche Darstellung ungefestigten Verlangens.“

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