Sonntag, 14. September 2008
Keillers Park (Schweden 2006)
Mitten in der Nacht wird Peter von einem Einsatzkommando der Polizei aus dem Bett geholt und wegen eines Mordes befragt. Aus dieser erhitzten Situation heraus wird in Rückblenden die Geschichte Peters erzählt, dessen Leben zunächst an Normalität nicht zu überbieten ist: Verlobt mit der attraktiven Maria, sitzt er in einem gemachten Nest und soll in Kürze das Geschäft seines Vaters übernehmen. Doch dann trifft er zufällig immer wieder einen temperamentvollen Straßenverkäufer, der in ihm eine nie gekannte, alles verschlingende Begierde weckt – und eine verwirrende Sehnsucht. Denn es ist nicht nur körperliches Verlangen, das sich zwischen Nassim und Peter in sturzbachartigem Sex entlädt (in einer Wildheit und Unbefangenheit wie sie im Kino immer noch rar ist), es erwischt den Industriellensohn ganz unerwartet im Herzen, und obwohl die beiden Männer gegensätzlicher kaum sein könnten, entspinnt sich eine Beziehung. Während der impulsive Nassim sein Glück in die Welt hinaus schreien möchte, lastet auf Peter jedoch der Erwartungsdruck seines konservativen Umfelds.
Das gute Gespür für eine fesselnde Geschichte und den beeindruckend scharfen Blick, sie in Szene zu setzen, hat Susanna Edwards wohl ihren Erfahrungen als Dokumentarfilmerin zu verdanken. Ihr von einem realen Mordfall inspiriertes, stylisches Spielfilmdebüt irgendwo zwischen Crime-Mystery und leidenschaftlichem Plädoyer für die Freiheit der Liebe zählt mühelos zu den hinreißendsten Lovestorys.
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