Montag, 23. März 2009

Shank (Großbritanien 2009)

Das Teenager-Dasein in England ist nicht einfach. Nicht in einer Industriestadt wie Bristol. Noch weniger, wenn man Mitglied einer knallharten Streetgang ist. Und am allerwenigsten, wenn man sich dann noch eingestehen muss, schwul zu sein. Genau so geht es dem 19-jährigen Cal. Er und seine Clique knallen sich massenhaft mit Drogen zu, randalieren und verprügeln jeden, der nicht schnell genug wegrennen kann. Natürlich werden die Gewaltorgien gern auch per Handy gefilmt. Sein anderes Hobby, wildfremde Männer übers Internet zu daten und sich von ihnen vögeln zu lassen, muss der Bad Boy mit der dicken Rapperkette allerdings geheim halten. Manchmal schlägt er seinen Lover nach dem Sex gleich selbst zusammen. Aus Verzweiflung oder vielleicht, weil er es so gewohnt ist. Doch bei dem jüngsten Prügelopfer seiner Bande, einem grazilen französischen Austauschstudenten, kann er es plötzlich nicht mehr aushalten und greift ein. Klar, dass die anderen sofort raffen, woher der Wind weht. Eine Schwuchtel in ihrer Mitte? Unmöglich! Der Entschluss der Gang steht schnell fest: Cal muss für den Verrat büßen und sein neuer Freund am besten gleich mit ...

Reichlich unverblümt wechselt SHANK zwischen Gewalt und Sex. Entlarvt die narzisstische Muskelschau der harten Kerle im Kontrast zu ihrer brutalen Intoleranz und Homophobie. Ein Film, der mit Reizen nicht geizt und in jeder Hinsicht over-the-top ist.



Als "Vorfilm" lief WERE THE WORLD MINE. Das ist natürlich ein knallharter Kontrast, zudem was SHANK abliefert. Ein Glück waren 20 Minuten Pausen zwischen den Filme sodass man den einen Film in Ruhe genießen und sich auf den anderen Film vorbereiten konnte.

Durch die englische Serie SKINS dachte ich, ich wäre auf vieles vorbereitet auf das was mich laut Trailer und Programmheft erwartet, aber ehrlich gesagt war ich das nicht. Dieser Film ist nichts für zartbeseitet Seelen. Schonungslos wird hier gezeigt was die Jugend in einer Industiestadt wie Bristol zu erwarten hat und wie aussichtslos doch vieles zu sein scheint. Der einzige Ausweg sich besser zu fühlen sind Drogen und andere Fertig zu machen.
Der Sprung zwischen der harten Realität und der Flucht aus dieser von Cal wird überzeugend dargestellt und man wünscht sich einfach nur für ihn, dass er sein Glück behält und in der Lage ist aus dieser Chance etwas zu machen.

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