Samstag, 20. Juni 2009

Brother To Brother (USA 2004)

Für einen schwulen schwarzen Teenager im New York des 21. Jahrhunderts hat sich in punkto Diskriminierung vieles verbessert, aber beileibe nicht alles. Diese Erfahrung macht der künstlerisch begabte Student Perry (Anthony Mackie aus 8 MILE). Seit er zu Hause zur persona non grata erklärt wurde, jobbt er in einer Sozialstation und arbeitetet sich des Nachts an seiner komplizierten Beziehung zu dem weißen, noch ungeouteten Jim ab. Bei einem Poetry Reading lernt Perry einen alten Obdachlosen kennen, der sich als der legendäre Literat Bruce Nugent entpuppt.

Nugent gehörte zur sogenannten Harlem Renaissance, einer Gruppe von Autoren, die heute Schulstoff bilden, seinerzeit jedoch vom weißen (und schwarzen) Establishment bekämpft und diffamiert wurden. Die beiden altersmäßig so unterschiedlichen Männer fühlen sich voneinander angezogen. Obwohl Vertreter verschiedener Epochen, verbindet sie die Bewältigung ähnlicher kreativer, sexueller und gesellschaftlicher Krisen. Selten verweben sich Erzählung und politischer Gegenstand im Film zu einem derart bemerkenswerten, ausdrucksstarken Ergebnis wie in Rodney Evans Regiedebüt.


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