Samstag, 30. August 2008

Desperate Acquaintances (Norwegen 1999)


Immer wieder überwältigend, wie selbstverständlich und unpretentiös unsere skandinavischen Nachbarn ihre Filme von eindrucksvollen schwulen und lesbischen Charakteren tragen lassen. Nach dem schwedischen Überflieger FUCKING ÅMÅL und PENSIONAT OSKAR kontert jetzt Norwegen mit DESPERATE ACQUAINTANCES. Wieder werden wir angefeuert, uns mit einem akuten Zeitphänomen auseinanderzusetzen. Als Vollwertmitglieder der Generation X rudern die drei Freunde Anders, Yngve und Terje ebenso mit ihrer Männlichkeit wie mit Karriere-Widersprüchen und der ganz privaten geistigen Verfassung. Während einer Nacht begreifen sie, daß Partydrogen, Lügengerüste und Sexentzug als Energieschlucker ausgedient haben. Befürchtete Berührungsängste erweisen sich als Seifenblasen. Und wenn nach dem Coming Out der vergebens abgewehrte beste Kumpel in aller Freundschaft nichts als knuddeln und knutschen will, kann der perplexe Homo nur noch selig über die “befreiten Heterosexuellen” seufzen.

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